SPD Ranstadt - Stark vor Ort!

Ärztliche Versorgung ist eine wichtige Daseinsvorsorge

Veröffentlicht am 14.01.2011 in Presse

Ulrich Giar und Lisa Gnadl referieren über Hausärztemangel

Zum zweiten politischen Stammtisch trafen sich die Ranstädter Sozialdemokraten in der „Pizzeria Sizilani“ um die Entwicklungen des Demographischen Wandels zu diskutieren.
Wie kann die Infrastruktur in unserem ländlichen Raum für eine glücklicherweise älter werdende Gesellschaft gestaltet werden und damit verbunden, das Thema „Ärztliche Versorgung auf dem Land“, war Schwerpunkt der sozialdemokratischen Gesprächsreihe.

„Das Ziel einer gesicherten ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ist eine Herausforderung: 2020 werden nur noch 50 Prozent der benötigten Allgemeinärzte vorhanden sein“, so SPD-Vorsitzender Christian Dietzel.
Vor zahlreichen Zuhörern referierten die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl und der Ranstädter Allgemeinmediziner Ulrich Giar über den Hausärztemangel, seine Ursachen und zeigten sinnvolle Lösungsansätze auf.

Mit umfangreichem statistischen Material legte Ulrich Giar das zu erwartende
Ausmaß des Mangels an Haus -und Fachärzten in den kommenden Jahren dar und vermittelte interessantes Hintergrundwissen über Honorarsituation der Ärzte und deren Arbeitsbelastung.
„Allerdings sind weder ein allzu geringes Honorar noch zu lange Arbeitszeiten die Hauptgründe dafür, dass immer weniger Studienabsolventen den Arztberuf ergreifen,
sondern die seit Jahren bestehenden Budgetzwänge, die den Ärzten seitens der Krankenkassen auferlegt werden“, erläutert Ulrich Giar. So ist nahezu
jeder Arbeitsbereich der Mediziner budgetiert. Sei es die Verordnung von Medikamenten bzw. die Verordnung von Krankengymnastik oder Massagen oder sei es die Laboruntersuchung von Blutwerten oder die Honorareinkünfte der Ärzte. „Sogar die Durchführung von Hausbesuchen ist reglementiert“, so Giar weiter.
Die allumfassende Budgetierung sei es, so Ulrich Giar abschließend, welches den an sich schönen und wichtigen Beruf des Hausarztes zum Aussterben bringen wird.

Umso wichtiger war, dass die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl die Dimension des Haus- und Fachärztemangels auf dem Land als ein Standortnachteil für die Entwicklung der Gemeinden beschrieb. „Für die Daseinfürsorge ist es notwendig die
ärztliche Versorgung für die Bevölkerung sicherzustellen.
Lisa Gnadl referierte in diesem Zusammenhang über die neuen gesundheitspolitischen
Ansätze der SPD, die sich eng an der Einführung einer Bürgerversicherung orientieren und dadurch die Finanzierung des Gesundheitswesens auf eine breitere Basis stellen. „Die medizinische Versorgung und die Gestaltung medizinischen Fortschritts muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden“, so Gnadl zum Abschluss der interessanten und informativen Veranstaltung.
Der nächste politische Stammtisch findet am 20. Januar 2011 um 20:00 Uhr mit Landrat Joachim Arnold zum Thema „Wirtschaft- und Gewerbeförderung“ statt.