SPD Ranstadt - Stark vor Ort!

Bildung ist der beste Weg gegen Kinderarmut

Veröffentlicht am 17.11.2010 in Presse

Informationsblatt für Gemeinde geplant

Die Lebensumstände von Familien werden von deren wirtschaftlicher Situation bestimmt. Kinder aus schwierigem sozialem Umfeld haben es deutlich schwerer, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Auch in Deutschland ist die Kinderarmut stark angestiegen. So ist in Deutschland etwa jedes fünfte Kind arm und jedes sechste von Armut betroffen.
Armutsgefährdete Kinder besuchen seltener eine Kindertagesstätte und wiederholen oft bereits in der Grundschule eine Klasse. Meist leben die Kinder in beengten Wohnverhältnissen und haben keinen Platz, an dem sie in Ruhe lernen können. Die Folge ist: Wer eine schlechte Bildung hat, hat kaum Chancen auf Arbeit und wer keine Arbeit hat, bleibt arm. Die Teilhabe ,der von Armut betroffenen Jugendlichen am gesellschaftlichen Leben ist behindert. Wer arm ist, hat kein Geld für Nachhilfe und Schulmaterial.

Für uns ist eine familienfreundliche Kommunalpolitik, auch eine Maßnahme gegen Kinderarmut“, so die Fraktionsvorsitzende Roswitha Petzold. Wir brauchen perspektivisch gute Rahmenbedingungen für die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Dazu gehört der Ausbau der Kinderbetreuung, die Förderung von Kindertages-einrichtungen, eine solide und soziale Wohnungs- und Siedlungsplanung aber auch eine sichere Gesundheits- und Sozialvorsorge.
„Besonders der Ausbau der Kindertageseinrichtungen, der Erhalt eines wohnortnahen Schulangebotes und die Unterstützung der Vereine in unserer Großgemeinde, liegen uns da am Herzen“, so Petzold weiter.
Kinderarmut ist aber nicht nur ein deutsches Problem. Heute leben weltweit Hunderte Millionen Kinder in extremer Armut. So leiden, laut einer UNICEF-Studie, etwa 200 Millionen Kinder an chronischem Nahrungsmangel.
Der UNICEF-Jahresbericht 2010 zeigt dabei die dramatischen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf Kinder. Die Zahl der Kinder, die als Folge der Krise in Armut leben, wird weiter steigen. Armut, Hunger und Krankheiten nehmen zu. Zudem steigt die Kinderarbeit. So müssen weltweit etwa 215 Millionen Kinder mitarbeiten, 150 Millionen davon unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. „Fatal ist dabei, dass diese Kinder ja häufig um nicht zu verhungern, so einen Teil des Familieneinkommens mit erwirtschaften“, so der Ranstädter SPD- Vorsitzende Christian Dietzel . Daher ist es wichtig, dass neben dem festgelegten Standard der ILO-Konvention 182, weitere Maßnahmen getroffen werden.
Völlig unverständlich ist es, dass die CDU/FDP-Bundesregierung nun die Deutsche Entwicklungshilfe um mehr als eine Milliarde kürzt. „Denn auch hier gilt, Bildung ist der beste Ausweg aus Armut und Kinderarmut“ so Dietzel weiter. Damit sinkt die deutsche Entwicklungshilfe von 0,38 % auf 0,35% des Bruttoinlandproduktes. Dies ist der niedrigste Wert seit 2004.
Wir werden mit dem Thema Kinderarbeit keinen Populismus betreiben. Sondern uns sachlich mit der Thematik auseinandersetzen. „Wichtig ist für uns deutlich zu machen, wie man wirkungsvoll Produkte aus Kinderarbeit vermeiden kann. „Für uns ist auch klar, dass wir das Problem Kinderarbeit nicht auf kommunaler Ebene alleine lösen können. Hier sind weitere gesetzliche Regelungen von Bund und Ländern gefragt. „Wir wollen informieren und werden uns dafür einsetzen, dass in der Gemeinde Ranstadt ein Informationsblatt entsteht, das über Produkte aus Kinderarbeit informiert. Wir werden in der letzten Gemeindevertretung dieses Jahres eine Spendensammlung für ein Projekt der Kindernothilfe initiieren, dass indischen Kindern den Schulbesuch ermöglicht. „Es bleibt dabei, dass eine qualitativ hochwertige Schulbildung, gute Kinderbetreuungseinrichtungen sowohl in Deutschland, aber auch weltweit der beste Schutz gegen Kinderarmut und Kinderarbeit ist“, so Dietzel abschließend.